Das Wichtigste in Kürze
Katzen gelten als äußerst saubere Tiere, die ihre Pfützen und Haufen gut vergraben, um Gerüche einzudämmen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass eigentlich stubenreine Katzen und Kater in die Wohnung urinieren. Für Katzenhalter kann das unangenehm sein, denn Katzenurin ist nicht gerade für seinen angenehmen Duft bekannt. Im Gegenteil: Der scharfe Urin zieht tief in Fasern und Böden ein.
Wirkungsvolle Tipps, um Katzenurin zu entfernen, erhalten Sie u.a. hier: Katzenkram.net/wissenswertes/katzenurin-entfernen/. Katzenhalter sollten überdies nun auf Ursachenforschung gehen: Warum nutzt der Stubentiger nicht die Katzentoilette? Meist liegen solch einem Verhalten psychische oder körperliche Ursachen zugrunde.
Markieren oder urinieren?
Zunächst gilt es, zu ermitteln, ob es sich um Markierungen handelt oder ob die Katze tatsächlich in die Wohnung uriniert. Ist Letzteres der Fall, so suchen sich Katzen dafür gerne saugfähige Unterlagen aus – Teppiche, herumliegende Wäsche, Betten und Sofas. In der Regel gibt die Katze dabei eine größere Menge Urin ab. Gelegentlich wird versucht, die Pfütze wie in der Katzentoilette durch Scharren zu bedecken.
Wer einen Kater hält, sucht auf dem Boden oft vergebens nach der Geruchsquelle. Es gibt Kater, die Tischbeine oder Ecken markieren. Dazu spritzen sie ihren hochkonzentrierten Urin waagerecht nach hinten. Beim Markieren werden meist nur wenige Tropfen abgegeben. Es dient der Reviermarkierung durch Duftstoffe.
Gründe, warum die Katze in die Wohnung pinkelt
Um herauszufinden, warum der Stubentiger die gesamte Wohnung als Katzenklo verwendet, sollten zuerst organische Ursachen ausgeschlossen werden. Ist körperlich alles in Ordnung, kann man weitere Schritte in die Wege leiten.
Körperliche Ursachen, wenn die Katze überallhin pinkelt
Setzt eine Katze regelmäßig Pfützen in der Wohnung ab, kann es sein, dass eine ernst zu nehmende Erkrankung vorliegt. Kleinere Pfützen oder Tröpfchen auf dem Boden können auf eine Blasenentzündung bei der Katze hindeuten. Diese ist mit Antibiotika meist schnell auskuriert. Bei Katern kann ständiges Urinieren auf eine Verstopfung der Harnröhre hindeuten, was schnellstmöglich behandelt werden sollte.
Andere Ursachen können häufige Erkrankungen bei Katzen sein, zum Beispiel Nierenschwäche oder Diabetes. In vielen Fällen führt eine Behandlung der Grunderkrankung dazu, dass die Katze das unerwünschte Verhalten ablegt.
Psychische Gründe, wenn die Katze ins Haus pinkelt
Wurden körperliche Gründe ausgeschlossen, liegen sehr wahrscheinlich seelische Gründe für das unkontrollierte Urinieren vor. Katzenhalter sollten sich fragen, ob die Katze in letzter Zeit Stress erlebt hat.
Das sind mögliche Ursachen für stressbedingtes Urinieren:
- ein Umzug oder ein Umbau
- ein Familienwechsel
- die Geburt eines Babys
- der Tod einer Bezugsperson
- Spannungen durch eine neue Katze oder einen Hund
- eine fremde Katze, die in das Revier des Stubentigers eindringt und diesen provoziert (Starren durch das Fenster, Schlafen auf der Terrasse…)
- eine Veränderung der täglichen Routinen (längeres Alleinsein oder Krankheit des Halters)
Selbst wenn man den Auslöser identifizieren konnte, ist es oft gar nicht möglich, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Also liegt es in der Verantwortung des Tierhalters, diese schwere Phase zusammen mit dem Stubentiger durchzustehen – gar nicht so einfach, wenn täglich neue Stellen geschrubbt und von Geruch befreit werden müssen. Der Besuch bei einem Tierheilpraktiker kann hilfreich sein.
Was Tierhalter tun können, um der Katze zu helfen
Egal, ob dem Urinieren ins Haus körperliche oder seelische Ursachen zugrunde liegen: Als Katzenhalter sollte man sein Möglichstes tun, um dem Tier zu helfen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Zunächst sollte man unbedingt von Bestrafungen absehen. Die Katze pinkelt in der Regel nicht böswillig in die Wohnung und wird durch die Strafe nur noch verwirrter. Ihr Vertrauen in den Halter wird erschüttert, was das unerwünschte Verhalten möglicherweise weiter verstärkt.
Außerdem sollte man auf die Sauberkeit des Katzenklos achten – selbstreinigende Katzentoiletten können eine Erleichterung sein. Es empfiehlt sich, immer eine Katzentoilette mehr aufzustellen – bei zwei Katzen also drei Toiletten. Ein verschmutztes Katzenklo kann dazu führen, dass sich der Stubentiger lieber andere saugfähige Örtchen sucht.
Pheromone können die Katze beruhigen. Es gibt Sprays, die man mit einem Diffusor an die Steckdose anschließen kann. Diese versprühen Duftstoffe, die das Wohlbefinden der Katze steigern und unerwünschtes Verhalten reduzieren.