Magenschonendes Hundefutter selber kochen

Magenbeschwerden treten bei Hunden häufig auf. Sie neigen dazu, Dinge zu verschlucken oder Aas zu fressen. Viele Hundefutter enthalten zudem schwer verdauliche Anteile. Daher fällt es dem Hund leichter, sich zu erholen, wenn er möglichst rasch auf magenschonendes Hundefutter umgestellt wird. Doch die, kannst du nicht einfach schnell im Supermarkt kaufen. Es gibt allerdings simple Schonkost-Rezepte für den Hund, die du selbst zubereiten kannst. Dieser Artikel beschäftigt sich damit, wie man magenschonendes Hundefutter selber kocht und welche Zutaten sich dafür eignen.

Zutaten für magenschonendes Hundefutter

Hunde sind in erster Line Fleischfresser. Trotzdem benötigen sie aber auch einen Anteil an Kohlehydraten, Vitamine und Mineralstoffe in ihrer Nahrung. Die Schonkost muss also auch pflanzliche Zutaten enthalten. Alle Inhaltstoffe müssen aber leicht verdaulich sein, um die angeschlagene Verdauung des Tieres nicht weiter zu belasten. Die folgenden Nahrungsmittel eignen sich für die Verwendung in Magenschonkost für Hunde:

Eiweißlieferanten

Eiweiß oder Proteine sind der wichtigste Nahrungsbestandteil für den Hund. Ist der Magen angeschlagen, sollte rotes Fleisch jedoch eher vermieden werden. Weißes Fleisch und geeignete Milchprodukte sind leichter verdauliche Lieferanten. Gut sind Lachs, Forelle, Sardinen, Huhn, Pute, fettarmer Hüttenkäse, Magerquark und Rind. Um sicher zu gehen, dass es nicht mit Bakterien belastet ist, sollte das Fleisch nicht roh verwendet werden.

Kohlehydrate

Kohlehydrate sind in der natürlichen Hundenahrung in der Form des Darminhaltes der Beutetiere enthalten. Sie sind also bereits etwas vorverdaut. Dementsprechend sollten sie in der Hundennahrung möglichst weich angeboten werden. So sind die Nährstoffe gut und schnell zugänglich. Es eignen sich gekochter Reis, Haferflocken, gekochte Kartoffeln und gut gequollene Leinsamen. Gequollene Leinsamen sind auch zu empfehlen, wenn der Hund Verstopfung hat oder durch Durchfall zu viel Flüssigkeit verliert.

Möhren, Kürbis, gekochter Zucchini und geriebener Apfel liefern Vitamine und fördern die Verdauung ohne den Hundemagen zu belasten.

Weitere Zutaten

Zudem sollte die magenschonende Kost auch etwas Salz enthalten. Insbesondere bei Durchfall kann es leicht zu Salzmangel kommen. Das hat schädliche Auswirkungen auf Herz, Blutdruck, Wasserhaushalt und die Nervenfunktion des Hundes. Doch auch zu viel Salz ist schädlich. Achte also darauf, nur eine Brise zu verwenden.

Leidet der Hund an einer Entzündung im Verdauungstrakt, tut ihm auch Honig im Futter gut. Er ist ein natürliches Desinfektionsmittel und deutlich leichter zu verdauen als Zucker. Zur Geschmacksverbesserung braucht dein Hund ihn aber nicht. Seine Zunge nimmt Süßes kaum wahr, sondern bevorzugt Fleischgeschmack.

Die wichtigsten magenschonenden Grundrezepte

#1 Wenn der Hund nicht fressen will

Dieses Rezept regt Appetit und Darmtätigkeit von Hunden an: Koche einen Beutel Reis. Schneide 150 g filetierte Hühnerbrust in kleine Streifen und koche sie dann ebenfalls. Mische die beiden zusammen und gib noch 2 Esslöffel Hüttenkäse, 2 Esslöffel Haferflocken und eine geriebene Möhre hinzu.

#2 Bei kurzfristigen Magenbeschwerden und Flüssigkeitsmangel

Lasse einen Esslöffel Leinsamen in Wasser quellen und vermische ihn dann mit einem Beutel gekochtem Reis. Warte bis die Mischung abgekühlt ist und füge dann eine geriebene Möhre, einen halben geriebenen Apfel und zwei Esslöffel Hüttenkäse hinzu. Beachte aber, dass dieses Rezept nur für sehr kurzfristige Einsätze geeignet ist. Für längere Fütterung enthält es zu wenige Proteine.

#3 Wenn der Hund Durchfall und Magenbeschwerden hat

Koche einen Beutel Reis und 100 g frischen Seelachs. Schneide den Lachs in möglichst kleine Stücke und mische ihn und eine geriebene Möhre in den Reis. Achte bei diesem Rezept gut darauf, nur wenig Salz zu verwenden. Seelachs ist oft ohnehin schon salzig.

#4 Zum Wiederaufbau nach längerer Krankheit oder einer Operation

Lasse einen Esslöffel Leinsamen in Wasser quellen. Nimm 100 g Kartoffeln, 100 g Zucchini, eine halbe Fenchelknolle und eine Möhre. Wasche, schäle und schneide sie klein. Koche sie weich und püriere sie anschließend. Mische sie nach dem Abkühlen mit dem Leinsamen und einem Esslöffel Hüttenkäse. Die vitaminreiche Mischung kräftigt den Magen und bereitet ihn darauf vor, wieder normales Hundefutter zu verarbeiten.

#5 Erstmaßnahme bei Durchfall

Die Morosche Möhrensuppe hilft bei Durchfall und bakteriellen Infektionen im Verdauungstrakt. Wasche und schäle 1 kg Möhren. Schneide sie in kleine Würfel und koche sie zunächst kurz auf. Lasse die Suppe dann eineinhalb Stunden leicht köcheln. Füge ihr am Ende etwa 1 g Salz hinzu und püriere sie.

Wenn du dieses Rezept über einen längren Zeitraum füttern möchtest, kannst du auch etwas Hühnerbrust als Proteinquelle hinzufügen. Möhrensuppe darf auch vorgekocht und für später eingefroren werden.

Was ist bei der Fütterung zu beachten?

  1. Menge: Die Menge der Hundefutters muss der Größe des Hundes entsprechen. Füttere im Zweifelsfall eher weniger als beim normalen Futter. Auch das schont den Magen und meistens hat ein magenkranker Hund ohnehin keine rechte Lust zu fressen.
  2. Häufigkeit: Magenschonendes Hundefutter kann in einer oder zwei Portionen pro Tag gefüttert werden.
  3. Temperatur: Auch heißes oder kaltes Futter belastet den Magen. Füttere magenschonende Kost daher immer erst, wenn sie auf Zimmertemperatur abgekühlt oder erwärmt ist.
  4. Frische: Die meisten Schonkost-Rezepte für Hunde müssen frisch verfüttert werden. Friere also keine Reste ein und ermuntere deinen Hund nicht abgestandenes Futter später noch zu fressen. Lediglich die Morosche Möhrensuppe tut ihm auch aufgetaut noch gut.
  5. Wasser: Achte darauf, dass dein Hund stets genügend sauberes Wasser zur Verfügung hat. Meistens ist sein Flüssigkeitsbedarf erhöht, wenn er Magenprobleme hat. Auch ein gesunder Hund sollte aber immer Zugang zu ausreichend Trinkwasser haben!
  6. Hygiene: Reinige alle Näpfe deines Hundes gründlich. Wechsle sein Wasser oft und lasse das Futter nicht zu lange herumstehen. Sonst könnten Bakterien hineingeraten, die den Hundemagen zusätzlich schädigen.

Wann hilft magenschonende Kost dem Hund?

Rezepte zum selber Kochen sind vor allem dann hilfreich, wenn die magenschonende Kost schnell benötigt wird. Sie sorgen dafür, dass dein bester Freund mit dem Notwendigsten versorgt ist und sein Magen nicht weiter belastet wird. Manche unterstützen auch die Erholung einer angeschlagenen Darmflora. Sie enthalten aber nicht alle Nährstoffe, die Hunde langfristig für ihre Gesundheit brauchen. Länger als zehn Tage darfst du diese Rezepte deshalb nicht füttern. Typische Anwendungsbereiche sind:

  • Magenverstimmungen
  • Durchfälle oder Verstopfungen
  • Akute Erkrankungen wie Gastritis oder Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Verdauungsbeschwerden durch vorübergehenden Stress
  • Vorbereitung auf oder Erholung von einer Operation
  • Überbrückung bis zum Tierarzttermin oder dem Eintreffen einer langfristig einsetzbaren Spezialnahrung

Ist es für die dauerhafte Fütterung geeignet?

In manchen Fällen brauchen Hunde ständig Spezialfutter. Das sind vor allem:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien
  • Chronische Erkrankungen

Meist erkennst du das daran, dass die Symptome des Hundes auch nach Ende der Kostgabe weiter andauern. Dann solltest du den Tierarzt aufsuchen. Er ermittelt die Ursache und welche Spezialkost oder Behandlung notwendig ist.

Was wenn die Beschwerden immer wiederkehren?

Wenn dein Hund auffällig häufig Magenprobleme hat, solltest du ebenfalls die Ursache klären. Ein ständiger Wechsel zwischen Normalkost und magenschonendem Hundefutter belastet den Magen nämlich auch. Prüfe zunächst die Schonkost und die eventuell zwischendurch gefütterte Naschereien. Hundenahrung sollte weder Getreide noch Zucker enthalten. Auch minderwertige Schlachtabfälle und chemische Zusatzstoffe sind eine unnötige Belastung.

Ein weiteres häufiges Problem für Hunde mit empfindlichen Mägen ist Trockenfutter. Um es zu zersetzen ist viel Flüssigkeit notwendig. So viel zu trinken ist aber von der Natur nicht vorgesehen. Das natürliche Beutetier enthält ja ohnehin viel Flüssigkeit. Trinkt der Hund zu wenig, schädigt das seine Verdauung und Nieren. Daher ist in diesen Fällen eine rasche Umstellung auf besseres  Nassfutter wichtig.

Findest du im Futter keine Ursache, suche den Tierarzt auf. Möglicherweise liegt eine Unverträglichkeit oder unerkannte Krankheit vor.