Das Dressurviereck unterscheidet sich von einem simplen Platz durch die abgemessene Bahnlänge und die angebrachten Buchtstaben an den Seiten und den Ecken, die bestimmte Bahnpunkte markieren. Mithilfe dieser Bahnpunkte können auch einfache Hufschlagfiguren von Anfängern korrekt ausgeführt werden. Welche Hufschlagfiguren gehören zu den Basics? Und welche leichten Hufschlagfiguren können auch Anfänger im Eigentraining üben?
Die Basis der Hufschlagfiguren
Wer die Basis der Hufschlagfiguren im Dressurviereck verstehen will, sollte folgende Reitanweisungen einzuordnen wissen:
1. Ganze Bahn reiten
Bei der ganzen Bahn handelt es sich in erster Linie um eine gerade Linienführung. Die Längs- und Querseiten der Bahn werden in gerader Linie geritten, die Ecken werden möglichst ausgeritten. Wer schon mal auf einem Schulpferd gesessen hat, weiß, dass diese gerade mit Reitanfängern gerne die Ecken mal abkürzen. Deshalb ist die Paradedisziplin des Reitens einer ganzen Bahn das Geraderichten des Pferdes bis in die Ecken hinein. Was sich einfach anhört, ist oft gerade für Anfänger eine Herausforderung. Achtung bei Plätzen, die nicht nur einfach einen Pferdezaun, sondern eine Bande haben. Kommt das Pferd zu dicht an die Bande, kann das unangenehm für den Unterschenkel werden.
2. Auf dem zweiten oder dritten Hufschlag reiten
Sind mehrere Pferde mit ihren Reitern auf dem Platz, kommt es oft vor, dass ein Reiter in den zweiten oder dritten Hufschlag ausweichen muss, insbesondere dann, wenn die Pferde in unterschiedlichen Gangarten unterwegs sind. Der zweite Hufschlag führt an der Außenlinie entlang, aber so, dass immer ein Pferd Abstand zwischen dem eigenen Pferd und dem Pferd ist, das auf dem ersten Hufschlag läuft. Der dritte Hufschlag verläuft entsprechend eine Pferdebreite weiter innen.
3. Halbe Bahn reiten
Die halbe Bahn zu reiten bedeutet, wie auch die ganze Bahn zu reiten, dass eine eckige Figur angestrebt wird. Die Ecken werden ausgeritten, aber die Bahnlinie ab der Hälfte bei den Buchstaben „E“ und „B“ abgekürzt.
4. Zirkel reiten
Was sich einfach anhört, ist gerade für Anfänger meist alles andere als leicht: Der Zirkel ist eine Kreisform, die auf einer Hälfte des Platzes oder in der Mitte geritten wird. Für Anfänger ist es meist nicht ratsam, den Zirkel ganz allein zu trainieren, da das Pferd richtig gestellt werden muss, und manche Pferde die Balance für diese Art von Training erst dann haben, wenn ein erfahrener Reiter dies mit ihnen über einen längeren Zeitraum geübt hat.
Einfache Figuren für Anfänger
Auch wer das Reiten gerade erst lernt, kann schon ganz am Anfang mit einigen Hufschlagfiguren selbst mit seinem Pferd üben. Dazu gehören einfache Figuren, die keine ausgeprägte Balance oder Losgelassenheit erfordern.
1. Auf der Länge der Bahn geritten
Bei diesem Kommando wird die ganze Bahn in der Mitte der Querseite beim Buchstaben „C“ oder „A“ verkürzt und auf die Mittellinie abgebogen. Die Hand wird nicht gewechselt.
2. Durch die Länge der Bahn wechseln
Die Figur wird angeritten wie die vorhergehende, am Ende der Länge wird aber die Hand gewechselt.
3. Durch die ganze Bahn wechseln
Bei dieser Hufschlagfigur wird in einer Ecke abgebogen und die Diagonale der Bahn geritten. Dabei wird immer am Ende der Querseite die erste Wendung ausgeführt. So wird zum Beispiel auf der linken Hand bei „H“ auf die Diagonale gewechselt und bei „F“ wieder auf die ganze Bahn geritten. Es findet ein Handwechsel statt.
Was ist nach dem Training wichtig?
Besonders wenn viel getrabt oder galoppiert wurde, ist es wichtig, das Pferd am Ende des Trainings noch trocken zu reiten. Sollte es sehr kalt sein und das Pferd auch nach dem Trockenreiten noch feucht vom Schweiß, so sollte unbedingt eine Abschwitzdecke aufgelegt werden, damit das Tier sich keine Erkältung einfängt.